Verantwortungsvolles handeln

Aufsicht, Kinderschutz & rechtliche Grundlagen

Wenn wir mit Kindern arbeiten, übernehmen wir nicht nur eine schöne, sondern auch eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Kinder vertrauen uns – und ihre Eltern ebenso. Dieses Vertrauen braucht Sorgfalt, Achtsamkeit und rechtliche Klarheit.

Aufsichtspflicht – was bedeutet das für dich konkret?

Während deiner Arbeitszeit mit Kindern bist du gesetzlich zur Aufsicht verpflichtet. Das bedeutet:

• Du bist dafür verantwortlich, dass den Kindern nichts zustößt – weder durch eigenes Verhalten noch durch äußere Einflüsse.
• Du achtest darauf, dass sich kein Kind unbeobachtet entfernt, verletzt oder übersehen wird.
• Die Aufsichtspflicht gilt nicht nur drinnen, sondern besonders auch bei Ausflügen, Bewegungsspielen und auf großen Freiflächen.

Was gehört zur Aufsichtspflicht im Alltag?

• Regelmäßiges Zählen der Kinder, besonders bei Wechseln (z. B. Toilettengang, Ausflug, Mittagessen)
• Sichtkontakt behalten – Kinder nie „aus dem Blick“ verlieren
• Auf Gefahren achten: Stolperstellen, scharfe Gegenstände, heiße Flächen, Nähe zu Wasser o. Ä.
• Schnelles Eingreifen, wenn sich ein Kind verletzt, unwohl fühlt oder sich zurückzieht
• Ruhige, klare Ansagen, wenn Situationen unübersichtlich werden – deine Stimme ist Orientierung

Anwesenheitslisten & Dokumentation

• Jeden Tag die Anmeldeliste kontrollieren: Wer ist da? Wer fehlt?
• Abhaken und dokumentieren, wenn Kinder kommen oder gehen
• Bei Unklarheiten immer sofort die Teamleitung informieren

Kinderschutz beginnt bei uns

Kinderschutz ist mehr als ein Gesetz – es ist eine Haltung. Jede*r von uns ist gefragt, hinzusehen, zuzuhören und zu handeln, wenn ein Kind Anzeichen von Belastung zeigt.

Achte auf:

• Verhaltensveränderungen: Rückzug, extreme Unruhe, ständiges Klammern oder aggressives Verhalten
• Körperliche Auffälligkeiten: wiederholte blaue Flecken, schlechte Körperpflege, Müdigkeit
• Angstauslösendes Verhalten im Kontakt mit Erwachsenen oder Mitarbeiterinnen

Wenn dir etwas auffällt:

• Sprich IMMER mit der Teamleitung. Es ist nicht deine Aufgabe, allein zu urteilen – aber deine Verantwortung, den Verdacht weiterzugeben. Die Teamleitung spricht im nächstens Schritt bei Themen die Kinder oder Eltern betreffen mit Renate (0699/16886451) oder Tina (0699/16886499) und bei MitarbeiterInnen- Themen unsere Vertrauensperson Laurien Scheinecker (0676/9783296).

- Kinder brauchen sichere Erwachsene - sei einer davon Dein aufmerksames Handeln schützt Kinder. Sie merken, ob jemand sie sieht, ernst nimmt und für sie sorgt. Das ist der Kern unserer Arbeit.

Rechtliche Sicherheit beginnt mit Achtsamkeit im Alltag. Kinderschutz ist Teamarbeit – und du bist ein wichtiger Teil davon.

Folgende Situationen sind Beispiel für Red Flags im Bereich Kinderschutz:

• Ein Kind im Tagesablauf zu etwas zwingen, das es nicht möchte (essen, schlafen, ausziehen,)
• Ein Kind beleidigen oder auslachen
• Ein Kind vor anderen demütigen, bloßstellen
• Ein Kind lächerlich machen
• Neben den Kindern über die Eltern oder andere Kinder sprechen
• Ein Kind zu fest angreifen, packen, schubsen, stoßen
• Ein Kind anschreien
• Ein Kind wegstoßen, wo dagegen drücken
• Ein Kind bewusst ignorieren
• Ein Kind an den Haaren ziehen
• Ein Kind an den Ohren ziehen
• Ein Kind einsperren
• Ein Kind in eine Ecke stellen
• Ein Kind mit einer Gewalthandlung drohen
• Einem Kind Angst machen
• Ein Kind allein in einen Raum sperren
• Einem Kind die Grundbedürfnisse verwehren (z.B., dass es trinken kann, aufs Klo gehen kann, in den Schatten gehen kann, etwas Wärmeres anziehen kann)
• Ein Kind zum Mitmachen einer kulturellen Handlung drängen/zwingen, die ihm fremd ist bzw. die es oder seine Familie nicht möchte

- Was kann ich tun, wenn ich merke, dass ich mit einer Situation überfordert bin

• Regelmäßige Teambesprechungen
• Aktiv auf Teamleitung zu gehen und gemeinsam nach Lösungen suchen
• Codewort/Codesatz: ich muss beim Augenarzt anrufen, ich brauch einen Termin
• Durchatmen, kurze Runde in der frischen Luft mit Absprache im Team